Erste Woche in Island (überlebt)

Beschriebener Streckenabschnitt: Keflavik – Grindavik – Selfoss – Kalidalur (südliche Hälfte) (Island 🇮🇸): 289 km;  7 Tage (04.08.2016 – 10.08.2016)

Wir sind nun seit einer Woche in Island und haben bisher erfolgreich überlebt. Aber nun mal der Reihe nach was wir alles in der Woche erlebt haben, was alles schon kaput gegangen ist und aus welchen Richtungen der Wind wann und wie gepfiffen hat.

Fangen wir mal mit dem Flug an… Bei der Sicherheitskontrolle in Zürich sollte unser Gepäck schon mal etwas erleichtert werden 🙁. Leider hatte Regula ein Glas Honig und zwei Gläser Pesto im Handgepäck und dies ja gefährliche Flüssigkeiten sind mussten sie in den Müll wandern. Ich wurde mal wieder von oben bis unten komplett durchsucht und an meinem Handgepäck und mir wurden Abstriche zur Untersuchung von gefährlichen Stoffen gemacht. Ich weiß nicht wieso, aber mir passier das immer wieder. SEHE ICH SO GEFÄHRLICH AUS 😈, oder liegt es nur am Bart?

Beim Flug dann hat alles geklappt und auch unser gesamtes Gepäck ist ohne Verzögerug und heil an der Gepäckausgabe angekommen. Der Karton von Johannes Fahrrad war zwar am Boden aufgeplatzt, was aber dem Rad selber nichts gemacht hat (hätte noch mehr Klebeband verwenden sollen). Dann waren wir mal 2 Stunden damit beschäftigt die Fahrräder zusammenzubauen. Als wir dann um 19:00 Abends aus dem Flughafen rausgerollt sind war der Zollschalter bereits gar nicht mehr besetzt. Draußen vor dem Flughafen fanden wir dann ein Häuschen in dem alles erdenkliche Werkzeug zum Fahrräder zusammenbauen vorhanden gewesen wäre. Hätten wir das nur früher gewust, aber wir fanden dort dafür einige halbvolle agaskartuschen und sind mit diesen mal für ne zeitlang eingedeckt. Danach fuhren wir nach Westen nach Gardur auf den Campingplatz direkt am Atlantik und konnten einen wundervollen Sonnenuntergang bewundern. Beim aufbauen des Zeltes wollte ich die Heringe mit einem kleinen mitgebrachten Hammer in den Rasen schlagen, doch beim ersten Hammerschlag zerbrach das Metall des Hammer’s in viele einzelne Stücke. Warum weiß ich nicht, am weichen sandhaltigen Erdreich des Rasens lag es jedenfalls nicht.

Am zweiten Tag in Island sind wir dann an der Atlantikküste entlang nach Grindavik gefahren und haben dabei bereits unsere ersten Erfahrungen mit isländischem Gegenwind gemacht. Puuuhhh, das kann anstrengend sein und der Gegenwind  sollte uns die nächsten Tage noch ein paar mal begleiten. Der Campingplatz in Grindavik ist super schön und hat auch eine super Dusche, welche wir auch gleich benutzten. Leider haben wir am nächsten morgen erst nach einigen Kilometern gemerkt, dass Johannes mal wieder das Duschgel in der Dusche vergessen hatte (das paßier ihm so ziemlich auf jeder Reise oder in jedem Hotel… entweder Duschgel oder Badehose … etwas lass ich meistens liegen). Regula fand das grad nicht so toll, vor allem aber weil es steil aufwärts ging, die Landschaft bruuuuutal abwechslungsreich war (Lavafelder sind schön mal kurz zusehen, aber 4 Stunden daran entlang zuradeln kann sehr eintönig sein) und wir ziemlichen Gegenwind hatten. Schlussendlich gelangten wir nach Krisuvik, wo sich in der Nähe heiße Quellen befinden Dort schauten wir dem brodelnden stark nach faulen Eiern riechenden Wasser zu, das aus der Erde drang und bauten dann in der Nähe in einer Seitenstraße unser Zelt auf. GUTE NACHT.

Am 7. August fuhren wir nach Polárkshövn, machten dort eine längere Mittagspause und fuhren dann nach ca. 3km starkem Gegenwindstück die nächsten 15km mit herrlichem Rückenwind nach Stokkseyri auf den Campingplatz. Unterwegs verlor Johannes bei seinem Frontgepäcksträger eine Mutter und reparierte es provisorisch mit Kabelbinder und Klebeband. Eine Ersatzmutter fanden wir am nächsten Tag im Baumarkt in Selfoss. Dort gönnten wir uns auch eine Sim Karte und fuhren dann auf Nebenstraßen über unzählige Kilometer auf einer Schotter-Wellblechpiste (eigentlich waren es nur ca. 10km, aber es fühlte sich bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von vielleicht 7 km/h nach mehr an) ans Südufer des Pingvallavatn, wo wir unser Zelt für die Nacht aufschlugen. A

Am nächsten Morgen fuhren wir dann nach Pingvellir und machten dort eine kurze Rast um das Gelände wo früher das Alping (isländische Gesetzsprechung) stattfand. Mit unseren Rädern wirkten wir neben den Massen an Touristen die mit dem Auto kurz vorfuhren und gleich wiedrr weiterzogen irgendwie fehl am Platz. Dann Stand für uns die Entscheidung an wie es weitergehen sollte. Schlussendlich entschieden wir uns wegen dem Wetter und vor allem wegen der prognostizierten Windrichtungen auf der Straße 52 weiter Richtung Norden und dann nach Bogarnes runterzufahren. In Pingvellir hatte uns ein netter Isländer noch den Tipp gegeben, dass es auf dieser Strecke eine heiße Quelle mit kleinem Badeloch in dem das Wasser ca. 39°C hätte. Als wir nach unzähligen Kilometern auf Schotterpisten bis spät Abends (nach 20:00) die Quelle noch immer nicht gefunden hatten blieben wir neben einem kleinen eingezäunten Wald stehen. Da kurz davor ein Sehenswürdigkeitshinweisschild aufgestellt war sah Regula kurz nach was da zu finden sein sollte. Sie kam mit einem breiten Grinser zurück und sagte wir hätten die Quelle gefunden. Ohne lange zu überlegen schlugen wir knapp neben dem Wäldchen unser Zelt auf und blieben dann sogar den ganzen nächsten Tag über dort um uns auszuruhen und immer wieder mal in die heiße Quelle zu steigen. Es tat gut mal einen Tag lang rumzuliegen, zu lesen und auch mal diesen Blogeintrag zu schreiben.

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