Goodbye Island – Hello Wild West

Beschriebener Streckenabschnitt: Hveragerdi – Reykjavik – Keflavik (Island 🇮🇸): 82 km mit dem Rad, 51 km mit dem Bus;  7 Tage (06.09.2016 – 12.09.2016)

Auf Wiedersehen Island und hallo Wilder Westen.

Am Mittwochmittag sind wir mit den Rädern in Reykjavik angekommen. Die letzten 5 Nächte haben wir dann in Rejkjavik auf dem Campingplatz verbracht. Den ersten Tag haben wir noch genutzt um die Stadt zu besichtigen und dabei eine super leckere Bäckerei entdeckt und ein kleines Restaurant in welchem wir eine Suppe im Brot essen konnten.

Das ist mal eine Abgrenzung für die Fußgängerzone die uns gefällt…

Am Freitag verpackte dann Andreas sein Rad, da er am Samstag zurückfliegen sollte. Während er also beschäftigt war machten wir uns in die Stadt auf um eine Landkarte für die USA aufzutreiben. Wir waren in insgesamt 7 Buchläden, doch blieben erfolglos. Das einzige positive war der Besuch in der leckeren Bäckerei die wir tags zuvor entdeckt hatten. Nachdem wir die Suche nach der USA Karte aufgegeben hatten und es anfing fester zu regnen fuhren wir zurück zum Campingplatz und kochten zu dritt etwas. Am Nachmittag hörte es dann immer wieder mal auf zu regnen uns so liefen Regula und ich zu einem Fahrradgeschäft bei welchem wir am Vortag schon zwei Fahrradkartons „reserviert“ hatten. Wir bekamen zwei Rennrad-Kartons. Es würde noch eine Herausforderung  werden unsere Reiseräder in diese relativ kleinen Kartons zu verpacken, aber besser ein etwas zu kleiner Karton (der auch noch Gratis war), als gar nichts das die Räder vor den Flughafen-Gepäckträgern schützt (die gehen mit dem Gepäck nämlich gar nicht zimperlich um). Wir trugen dann die beiden Kartons 2,5km quer durch Reykjavik… ich möcht nicht wissen wie viele Leute uns für ein bisschen verrückt gehalten haben.

Am Samstagmorgen verabschiedeten wir uns dann von Andreas der zum Flughafen musste. Wir machten uns daraufhin daran unsere Räder gründlichst zu putzen. Die über 1500km hatten doch ihre Spuren in Form von Sandkörnchen und Staub hinterlassen. Wir schruppten unsere Räder mit Seife bis sie wieder wie neu glänzten. Danach wechselten wir noch je unsere Kette mit der Ersatzkette aus. Ihr werdet euch nun fragen, warum wir die Kette schon nach etwas mehr als 1500km wechseln. Macht uns das Spaß odr war uns einfach nur langweilig? Nein, aber wir hatten die letzten 1500km in Island auch einige Höhenmeter gemacht und diese haben die Kette schon etwas beansprucht. Damit sich die beiden Ketten die wir pro Rad haben und die Ritzel immer in etwa gleichmäßig abnutzen müssen wir die Ketten also immer wieder mal tauschen. Geplant hatten wir ursprünglich  dies nach ca. 2500km zu machen, aber die frisch geputzten Räder boten sich grad an und mit den Rocky Mountains konnte die neue Kette ihre Funktionalität auch gleich unter Beweis stellen. Mit ein bisschen Fluchen (ich hatte Regulas Kette beim ersten Mal nicht komplett richtig eingefädelt) und nach 1h war auch der Kettenwechsel geschafft und die Räder frisch geölt. Jetzt können die nächsten 1000km gerne kommen.

Den Sonntag nutzten wir dann um unsere Fahrräder zu zerlegen und in die Kartons zu verpacken. Mit ein bisschen „anbauen“ am Karton schafften wir auch das (wobei ein ganzer Nachmittag dafür drauf ging). Dann bereiteten wir noch unsere Packtaschen vor, sodass wir am Montag nicht mehr zu viel verpacken mussten. Am Nachmittag lasen wir dann auh mal so zufällig die Einreisebestimmungen in die USA. Als wir zu dem Abschnitt bezüglich Lebensmittel kamen, sahen wir das fast alles was wir noch hatten verboten war. Also kochten wir uns an dem Abend ein Festmahl (Ok es waren Spaghetti mit Tomatensauce und Basilikumpesto).

Heute am Montagmorgen frühstückten wir gemütlich und packten danach unser kleines mobiles Häuschen ab und verpackten es in unserem Rackpack. Dann gab es nochmals ein sehr schnelles Mittagessen und schon war es 11:50 und unser Bus der uns zum Flughafen bringensollte holte uns ab. Wieder mal staunten wir wie viel Gepäck wir auf unseren Rädern eigentlich herumschleppen, den jetzt mussten wir jede Tasche einzeln tragen und konnten nicht mehr gemütlich auf dem Rad fahren. Die Busfahrt zum Flughafen klappte gut und das Gepäck ist mittlerweile eingecheckt. Hoffen wir mal es kommt alles heil an.

Ach ja, ich muss euch noch eine Kleinigkeit zu 12l Orangensaft erzählen. Als wir in Vik auf dem Campingplatz waren sagten uns zwei deutsche Radfahrer das hinterm Supermarkt haufenweise 1l Orangensaftflaschen im Container lägen, weil diese eine Woche davor das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hatte. Da es ein sehr guter Fruchtsaft war machte ich mich auf dem Weg zum Supermarkt und kam mit 12l von dem Orangensaft zurück. Die letzte Flasche schaffte es gerade bis zum Flughafen wo sie von uns genüsslich vernichtet wurde :-).

Aktuell sitzen wir also am Flughafen um zu unserer nächsten Destination nach Denver in den Wilden Westen zu kommen…

Johannes

4 Gedanken zu „Goodbye Island – Hello Wild West“

  1. Hallo ihr Zwei,
    ich hoffe, ihr habt inzwischen eine passende Karte gefunden bzw. mindestens ein Schild:
    Dr. Quinn -> oder Grand Canyon -> , das euch die Entscheidung für die Richtung abnimmt.
    Ich wünsche euch für die Weiterfahrt alles Gute. Schreibt doch, wenn ihr das entsprechende Loch in Denver gefunden habt!
    Viele Grüße

    P.S.: Ich bin heute schon 2 km geradelt…-:)

    1. Hallo Gerlind,
      Bei der Entscheidung bezüglich der Abzweigung haben wir uns jetzt mal für den Norden entschieden, aber zum Grand Canyon kommen wir sicher auch noch. Nur alleine dort werden wir uns dann entscheiden müssen on South- oder North Rim. Mal schauen was auf uns zukommt…

      Schön das du schon ein paar Kilometer radfahren konntest. Soweit ich weiß war es die letzten Wochen ja immer sehr schön, ich hoffe du konntest das Wtter nutzen um viel Zeit draußen zu verbringen.

      Lg johannes

  2. In San Francisco gibt es übrigens Fischsuppe im Brot – sehr zum empfehlen.
    Bei ernsthaften Problemen in den USA hilft dir vielleicht mein „Bergretternetzwerk“ weiter – dann melde dich einfach bei mir!
    Alles Gute
    Gebhard und Gerlinde

    1. Hallo Gebhard,

      Bis San Francisco haben wir noch viele Meilen vor uns und werden noch über so manches für uns „neuartiges Essen“ stoßen. Momentan Essen wir ganz gerne mexikanische Burritos.

      Nach ein paar Erledigungen, Anpassung an die unterschiedliche Zeit und einem Tag in Denver-Downtown sind wir nun am Fuß der Rockys angelangt. Ich hoffe wir brauchen dein Netzwerk nicht, aber Danke für das Angebot – ist auf jeden Fall gut zu wissen das du hier Kontakte hättest.

      Schöne Grüße
      Johannes & Regula

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