Denver – The Mile High City

Beschriebener Streckenabschnitt: Denver Airport – Denver City – Stadtrand von Denver (USA 🇺🇸): 147 km; 4 Tage (12.09.2016 – 15.09.2016)

Am 12. September sind wir schon mit etwas Verspätung in Island abgeflogen und dann mit einer Stunde Verspätung in Denver um ca. 20 Uhr lokaler Zeit (Mountain Time) gelandet. Als Fluglinie hatten wir Icelandair und das witzige an dem Flug war, das man quasi in einer Island-Dauerwerbeschleife saß. Es gab gedruckte Magazine über Island und seine Attraktionen,  „Werbevideos“ zum anschauen, man konnte eine Tagestour direkt im Flieger buchen, zu trinken gab es „Glacier Water“ und das was mir am besten gefallen hat, war die RGB Lichterkette mit welcher an der Decke des Flugzeugs Nordlichter simuliert wurden – die fand ich noch richtig schön.

Der Flug von Keflavik nach Denver ging übrigens über Grönland und da wir anfangs einen wolkenlosen Himmel hatten sahen wir wunderbar auf diese noh wesentlich „eisigere Insel als Island“ hinunter. Es war ein faszinierender Anblick aus er Luft zu sehen wie die Gletscher in den Atlantik mündeten und dort dann das Eis zu Eisbergen zerbrach, die dann auf den Ozean hinausdrifteten.

Nachdem wir in Denver gelandet waren mussten wir uns erst mal für das Homeland-Security Programm registrieren lassen und zwar mit allen Fingerabdrücken und einem Foto.  Dann wurden wir vom Grenzbeamten mit strenger Stimme gefragt „Why do you come to my country? What do you want to do here?“ (Die Betonung lag dabei klar auf „my country“). Nach dem wir diese Hürde geschafft hatten und all unser Gepäck zusammenhatten ging es nochmals zu irgendeiner Zollkontrolle wo auch auf mitgebrachte Lebensmittel kontrolliert werden kann (ich hatte noch kurz davor schnell all unser Brot aufgegessen, damit wir damit auh ja keine Probleme bekommen). Wir schafften auch diese Kontrolle ohne Probleme und waren somit nun offiziell in die USA eingereist. Um halb neun fingen  wir bereits damit an unsere Fahrräder zusammenzubauen und um 22:00 waren wir dann fertig. Da es draußen regnete, es für uns durch die Zeitverschiebung mitten in der Nacht war und wir keine Lust mehr hatten noch irgendwohin zu fahren, bauten wir unser Nachtlager einfach am Flughafen auf:

Wir schliefen schnell ein und wachten erst am Morgen wieder auf als am Flughafen wieder mehr los war. Wir gönnten uns dann am Flughafen ein chinesisches Gericht als Frühstück und informierten uns mal den ganzen Vormittag über Colorado. Dann gegen Mittag fuhren wir mit den Rädern los, immer auf dem Pannenstreifen (der Pannenstreifen ist der offiziell angeschriebebe Denver Airport Radweg) des Highways vom Flughafen bis in die Denver-Vorstadt „Aurora“.

In Aurora kauften wir uns eine Adapter für die amerikanischen Steckdosen und fuhren dann zum Cherry Creek State Park um dort zu zelten.
Im Cherry Creek State Park angekommen dachten wir uns, mensch ist da viel Platz zum Zelten und staunten dann aber niht schlecht, als der Park Ranger sagte, dass alle Campsites ausverkauft wären (jeder Campingplatz hat in den USA meist nur eine gewisse Anzahl an Stellplätzen und wenn alle ausverkauft sind, dann ist der Campingplatz voll, auch wenn dazwischen nich hunderte Zelte platz hätten) und er für uns keinen Platz mehr hätte – so leid es ihm tue. Der nächste Park wäre 35 Meilen  entfernt, wir sollen es mal da probieren (haha … mit dem Rad mal schnell 50km). Aber zum Glück hatten wir bereits in unseren Büchern gelesen, dass man bei einem vollen Campingplatz einfach andere fragen soll ob diese nicht bereit wären ihre Campingsite zu teilen und so war es dann auch. Wir konnten neben einem Paar aus den Niederlanden unser Zelt für zwei Nächte aufschlagen und das auch noch gratis. Wir bauten also unser Zelt auf und machten uns danach noch auf den Weg um was zu Essen und eine SIM-Karte zu kaufen. Am Abend sahen wir im Park auch noch ein paar andere Mitbewohner:

Am nächsten Tag  (Donnerstag) fuhren wir nach Denver um zum eine  die Stadt kurz zu besichtigen und zum anderen (für uns viel wichtiger) weil es dort einen Outdoorladen gab wo wir Gaskartuschen für unseren Kocher und ein Seil kaufen wollten mit dem wir in den Bergen dann unsere Lebensmitteltaschen in den Baum hängen können, damit uns allenfalls Bären nicht unsere Taschen ausrauben und möglichst erst gar nicht zum Zelt her kommen. Das Outdoorgeschäft (REI) war wunderschön in einem alten Backsteingebäude eingerichtet worden, in welchem früher ein Elektrizitätswerk untergebracht war. Schnell fanden wir alles was wir brauchten, trotzdem blieben wir noch eine Weile und schlenderten durch das sehr gut sortierte Geschäft bis ich jemanden hinter mir mit jemandem anderen „vorarlbergerisch reda ghört han“. Ich traute zuerst meinen Ohren nicht uns als ich mich umdrehte staunte ich noch viel mehr als ich zwei Arbeitskollegen erblickte. Wir grüßten uns und mussten darüber lachen wie klein doch die Welt war beziehungsweise wie groß der Zufall, dass wir uns gerade hier viele tausende Kilometer von zu Hause entfernt zufällig zur selben Zeit im selben Sportgeschäft aufhielten.

Am Nachmittag schlenderten wir noch ein wenig durch die Stadt und aßen unseren ersten mexikanischenn Burrito bei Chipotle, und weil es das erste mal war das wir so einen bei dem Laden aßen, bekamen wir ihn noch geschenkt.

Wir kamen dann erst nah Einbruch der Nacht (hier wird es um 20:00 Dunkel) bei unserem Zelt wieder an. Nach dem Zähneputzen steckte ich noch unseren Akkupack zum Laden in der Waschküche an (in Island steckte an jeder verfügbaren Steckdose immer mindestens ein Akkupack) und wir gingen  schlafen.

Am Morgen nach dem aufstehen dann die große Enttäuschung. Irgendjemand hatte unseren Akkupack mitsamt europäischem Ladegerät und dem gerade erst neu gekauften „Worldadapter“ wohl gebrauchen können  und darum mitgehen lassen. Ich ärgerte mich sehr darüber, weil ich am Abend deswegen noch ein schlechtes Bauchgefühl gehabt hatte und trotz suchen und Meldung bei den Park Rangers tauchte der Akkupack nicht mehr auf. Heute Freitag wollten wir eigentlich nur aus der Stadt raus und in Richtung „Evergreen“ in die Berge um von dort aus dann in den nächsten Tagen zum Rocky Mountains National Park zu fahren. Wir fuhren zwar in die Richtung, kamen aber wegen dem geklauten Akkupack schon mal viel später erst los als geplant und drehten noch einige Schleifen um Elektronikgeschäfte abzufahren um einen Ersatz zu kaufen. Schlussendlich bekamen wir alles und stießen im „Bear Creek Lake Park“ auch noch auf einen Campingplatz, wo wir uns einen Campingplatz mit einer Frau aus Kenntucky teilen (denn wir hatten erst gar keine Lust zum Visitor Center zu fahren wo mann uns sicher gesagt hätte der Campingplatz sei bereits voll – was auch gut möglich ist, da nur unweit bei den Redrocks ein Konzert stattfindet).

Wir schlafen also heute noch am Fuß der Rocky Mountains, aber ab morgen weden wir uns die vielen Höhenmeter hinaufkämpfen.

Johannes

Ein Gedanke zu „Denver – The Mile High City“

  1. Liebe Grüße aus dem kleinen Plettenberg im Sauerland. Zeit, dass wir uns Mal melden. Haben eure Reiseberichte mit großem Interesse verfolgt und denken oft an euch. In den Rocky Mountains gibt es eine kleine Pension, die von einem alten Ehepaar geführt wird und deren Adresse ich habe. Schicke ich euch morgen. Wir wünschen euch weiterhin alles Liebe und viele schöne Momente.Erlebnisse und vor allem eine pannenfreie Fahrt bei herrlichem Wetter. Bleibt behütet! Herzlichst , Herbert und Waltraud !☺☺

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