Golden Gate Bridge erreicht – China rückt näher!

Beschriebener Streckenabschnitt: Monterey bis San Francisco (USA 🇺🇸): 264 km mit dem Rad ; 6 Tage (16.11.2016 – 21.11.2016)

Nachdem am Mittwoch, 16.11., der Platten und Mantel von Johannes geflickt waren, wir den bekannten 17 Miles Drive zumindest teilweise absolviert hatten (nach Big Sur ist dieser nicht mehr so spektakulär…) und wir ein nettes Pläuderchen mit den Radfahrern Mike und Cynthia (www.pedaleurs.ch) aus der Schweiz hatten, wurde es schon fast wieder dunkel…So stellten wir unser Zelt kurz nach Monterey wieder auf. Es windete stark und wir froren nach langer Zeit wieder mal abends im Zelt.

Am nächsten Tag, durch viele Felder, dann endlich nach Aptos. Wir verbrachten, nach einer ausreichenden Portion Kalorien, fast den ganzen Nachmittag in einem Burger Lokal um den Radtransport nach Hongkong und Warmshowers für unsere Zeit in San Francisco zu organisieren. Sicher 15 Mails verschickt, doch nur eine positive Antwort von einem Host. Doch wir hatten zumindest für unsere erste Nacht in San Francisco eine Zusage! Bei Eindämmerung fuhren wir dann zum New Brighton State Beach.

Nach dem netten Städtchen Santa Cruz würde man sich denken, dass schon bald der Großstadt Rummel von San Francisco beginnen müsste. Das Gegenteil ist der Fall: Wenn man den Highway 1 nimmt, fährt man durch eine wunderschöne, sanfte Küstenlandschaft mit vielen kleinen Bio-Betrieben. Man kann kaum glauben, dass sich das Silicon Valley nur wenige Kilometer hinter dem Hügel befindet…Es muss angemerkt werden, dass wir Rückenwind an diesem Tag hatten – damit geniesst man die Landschaft nochmals mehr 😃.

Am Abend genossen wir den schönen Sonnenuntergang bei der Half Moon Bay, da ein Wetterwechsel für die nächsten Tag angekündigt wurde.

Am Samstag, 20.11., legten wir einen Pausentag auf Grund des angekündigten schlechten Wetters ein – starker Regen und Windböen von bis zu 75 km/h soll es geben. So stürmisch war das Wetter dann schlussendlich doch nicht, der Tag im Zelt aber trotzdem gemütlich…

Am Montag, 20.11., traten wir unsere letzte geplante Etappe, die zur Golden Gate Bridge in San Francisco, in den USA an. Schon bald nach dem Start fing es an in Strömen zu regnen, so dass wir am Mittag pflätschnass in einem Vorort von San Francisco ankamen und unsere Socken auswinden mussten. Wir gönnten uns chinesisches Essen und schon waren wir wieder in Form für die letzten Kilometer…

Es ging durch die westlichen Stadtteile von San Francisco – entlang von Hausreihen an steilen Hängen. Das Schöne: Obwohl die Einfamilienhäuser eigentlich sehr ähnlich gebaut sind, hat doch jedes seine eigenen speziellen Details. Auch im Anstrich unterscheiden sie sich, so dass die Strassen „farbig“ wirken. Das Überraschende: Die vielen hier wohnhaften Asiaten (bisher waren meist Mexikaner die zweite große Bevölkerungsgruppe nebst den Amerikanern). Auch eine nette Einstimmung für China…

Nach dem Passieren des Golden Gate Parks, dann endlich der Blick auf die Golden Gate Bridge. Wunderbar war, dass sich der Nebel langsam verzog und die Sonne sich sogar manchmal zeigte. Einerseits freuten wir uns sehr endlich am Ziel zu sein, andererseits wurden wir auch ein wenig wehmütig, da das Radfahren in den USA wirklich toll war!

Wer nicht in’s untere Bild hinein zoomen möchte: Unsere Tachostand zeigt 5810 Kilometer bei der Golden Gate Bridge. Das macht 4310 geradelte Kilometer in den USA (1500 Kilometer von Island).

Dann wieder mal „Abenteuer Warmshower“. Da ein Treffen mit unserem Warmshower erst gegen halb neun möglich war, dachten wir, dass wir bei Dämmerung so nah wie möglich zur Wohnung fahren und dann dort in der Nähe in einem Kaffee warten. maps.me zeigte wunderbar eine Starbucks Filiale in 2 Kilometer Entfernung von der Wohnung an! Was uns jedoch nicht so bewusst war, waren die steilen Hügel von San Francisco! Als wir schnaufend die Twin Peaks fast erreicht hatten, realisierten wir, dass der Starbucks ganz unten auf der anderen Seite des Hügels liegt.“Nein, diesen kräftezehrenden Anstieg tu ich mir heute kein zweites Mal mehr an!“, protestierte ich. Eine nette Passantin informierte uns dann über eine Alternative, bei der man nur die Hälfte der Höhenmeter wieder verlieren würde. Dort gab’s dann feinen Chai Latte und Picknick!

Dann endlich 8 Uhr, so dass wir zur Wohnung fahren/laufen konnten. Wir wurden von einem sehr netten Host willkommen geheißen! Es gab Bio-Tee, Bio-Schokolade, Bio-Trauben und wir verstanden uns auf Anhieb sehr gut.

Die Anstrengungen wurde belohnt: Das unsere Bild zeigt unsere Aussicht vom Bett aus!

Am Montag, nach dem „wie-frühstückt-man-richtig-Bagels-Lehrgang“, der grosse Abschied von unseren Rädern, denn die lassen wir für die nächsten Tage auf dem Balkon von unserem Warmshower stehen – traumhafte Aussicht für die Räder! Mit Bus und (Nostalgie-) Tram ging’s zur Chinesischen Botschaft für den Visumsantrag.

Ganze 4.5h warteten wir (denn wir waren stolze Besitzer der Ticketnummer 145) um danach zu erfahren, dass wir ohne Ausreiseflug hier keine Chance auf ein Visum haben. Wir sollten’s lieber in Hongkong beantragen. Gut, wenn sie meinen…

Das Treffen mit Flo um 14 Uhr beim US Hostel hat prima geklappt und wir freuten uns wirklich beide sehr ihn zu sehen. Mit Spaghetti, Wein, Marschmallows und Feuerholz ging’s dann auf den Campingplatz, wo wir einen sehr gemülichen Abend verbrachten (mit zahlreichen Waschbärattacken…).

Aktueller Standort: San Francisco

Nächstes Ziel: mal gar nichts für kurze Zeit, vielleicht Nappa und Sonoma Valley nachdem Flo abereist ist…

Regula

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