Roadtrip in die Redwoods

Beschriebener Streckenabschnitt: San Francisco bis Humboldt State Park (USA 🇺🇸) und retour; Sightseeing San Francisco (USA 🇺🇸):  949 km mit dem Auto; 20 km zu Fuss; 49 km mit dem Rad, 6 Tage (22.11.2016 – 28.12.2016)

Mit Florian und seinem brandneuen Nissan Maxima (einem Leihwagen) ging’s am Dienstag, 22.11., komplett planlos in Richtung Norden. Das Einzige, was wir wussten war, dass wir alte, große Redwood Bäume (= Mammutbäume) sehen wollen.

Unser Roadtrip begann mit einer Fahrt durch’s Silicon Valley direkt nach Mountain View zum Hauptsitz von Google. Leider war sogar das Visitor Center nur für interne Führungen zugänglich, so dass für uns nur die Besichtigung des Shops und eine Fahrt auf einem Google Bike übrig blieb. Schade, dass Google so wenig bietet! 

Am Abend zelteten wir im Samuel P. Taylor State Park und grillierten feine Hot Dogs über dem Lagerfeuer. 

Der Zeltplatz lag bereits inmitten von Redwoods – das war abends wunderschön, doch morgens, nach einer Nacht Regen, war einfach alles nur nass und dreckig.

Schnell packten wir alles in den Mietwagen und fuhren zum Point Reyes Leuchtturm. Dort schien wunderbar die Sonne und wir konnten den ausgesetzten Leuchtturm, die vielen Vögel und die Küstenlandschaft bewundern.

Am Mittag buchten wir online ein Motel in Fort Bragg und dann ging’s mit Vollgas Richtung Norden (so einfach mit dem Auto). Im Motel konnten wir wunderbar all unsere nassen Sachen trocknen und zudem die ganzen Sachen, die uns Flo mitgebracht hat anschauen. Alles ist heil angekommen und wir sind total froh um all die Sachen! Gleichzeitig wurden aber auch unsere Radtaschen genau durchsortiert um all die Sachen, die wir zuviel mitgenommen hatten oder für Asien nicht mehr notwendig sind, mit Flo nach Hause zu schicken. Haben wir ein Glück, dass Flo uns besuchen gekommen ist!

Am nächsten Tag (wir mussten Flo, obwohl ja er Amerikaner ist, erklären, dass es sich um Thanksgiving handelt – er dachte Thanksgiving wäre erst 2 Tage später) bewunderten wir die mächtigen Redwoods im Humboldt State Park. Wirklich sehr eindrücklich! 

Und dann wieder Vollgas zurück in Richtung Süden. In Ukiah suchten wir uns ein Motel und dann ging’s in ein Restaurant, wo ich sogar das traditionelle Thanksgiving Essen (gefüllter Truthahn mit Kartoffelpüree) probieren durfte. 

Nach dem Abendessen, machten Johannes und ich uns dann im Motel hinter unsere Haarpracht. Bei Johannes seinen Haare ging’s gut – ich hatte ja schon Übung. Nur sah er dann so ganz „ohne“ Haare plötzlich ein wenig fremd aus. Kurz entschlossen bat ich Johannes doch auch meine Haare abzuschneiden (soviel Mut hatte ich noch nie). Nach 10 Minuten Schnipp-Schnapp sah ich in den Spiegel und das Ergebnis gefiel mir sogar – was mein Mann doch alles kann. Er selbst bereute sofort, dass er ziemlich viel weggeschnitten hatte (wo ich doch endlich mal lange Haare hatte).

Am Freitag ging’s durchs Sonoma Valley zurück nach San Francisco. Nach einem gemütlichen Abendessen im Castro Viertel, trennten sich unsere und Flo’s Wege dann bereits schon wieder. Wir gingen zu Fuss den steilen Hügel zurück zu unserem netten Warmshower Host Mateo und Flo fuhr zum Best Western Plus Hotel am Flughafen um sich dort, vor der langen Reise, nochmals gut auszuruhen.

Der Roadtrip mit Flo war eine tolle und lustige Sache, doch er hat uns auch sehr gut die Unterschiede zwischen dem Reisen mit Auto und Rad vor Augen geführt. Wir bereuen nicht letzteres gewählt zu haben, wegen der Menschen die man unterwegs trifft und dem viel intensiveren Erleben der Landschaft!

Am Samstag ging’s, mit zahlreichen Tipps von Mateo, endlich ins Zentrum von San Francisco (lange musste ich warten…). Wir fingen bei Fisherman’s Wharf an und hörten auch dort wieder auf, da es bereits dort sehr viel zu sehen gab. Ganz toll fanden wir das Maritime National Historic Park mit dem wunderschönen Schiff Balchuta und das Musée Mécanique, wo man zahlreiche, alte Spielautomaten für einen Viertel Dollar ausprobieren konnte!

Am Sonntag Morgen war ich ganz motiviert mir einen Gospelchor anzuhören. Doch so schön der Chor in der Glide Memorial Methodist Church sang, die Predigt war zu „sektenmässig“ für uns, sodass wir nach 10 Minuten wieder aus der Kirche hinausflüchteten.

Ein kurzer Check des von uns für unsere letzte Nacht in den USA gebuchten Hostels schadet nicht, dachten wir uns. Zum Glück machten wir das, denn das Hostel (das billigste bei Booking.com) war eine Katastrophe. Schnell stornierten wir und buchten eine Nacht im HI Hostel…

Nach der Besichtigung der City Hall (so europäusch…), ging’s über den Union Square durch China Town zum Hafen. San Francisco ist wirklich eine tolle Stadt!!

Es ist schon ziemlich kalt und weihnachtlich hier, so dass wir immer öfters Chai Latte trinken gehen.

Am Abend führte uns Mateo in ein total witziges Mexikanisches Restaurant aus. Man hätte den ganzen Abend nur an die Decke starren können, soviel gab’s zu sehen. Doch die Gespräche mit Mateo liessen das nicht zu.Wir erfuhren viel über San Francisco, die Amerikaner und die Welt und realisierten mal wieder, was für eine Bereicherung ein Warmshowers Host für eine Reise doch sein kann!

Am Montagmorgen schwangen wir uns, beide ein wenig verkühlt, wieder aufs Rad. 

Doch die Motivation war schon bald wieder verflogen: kein richtiges Ziel, Gegenwind, kühle Temperaturen, die weihnachtliche Stimmung…Doch bis zum China Park Camp schafften wir es. Obwohl die Spaghetti am Abend nicht mehr ganz so gut schmeckten nach dem feinen Essen in San Francisco, war’s im eigenen Zelt wieder gemütlich. Ganz allein stand dieses im Wald des großen China Camp State Park. Es scheint, dass wir die einzigen sind, die noch Lust auf Camping haben…

Aktueller Standort: San Rafael

Nächstes Ziel: ??

Regula

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