Wo sind die Touristen?

Beschriebener Streckenabschnitt: Khao Sam Roi Yot Nationalpark (Thailand 🇹🇭) bis Chumpon (Thailand 🇹🇭); 291 km; 5 Tage (04.02.2017 – 08.02.2017)

Im Khao Sam Roi Yot Nationalpark machten wir einen Tag Pause und genossen die schöne Bucht. Doch so richtig entspannend war’s nicht, da überall was herumkrabbelte…

…am Strand die Krebse…

…auf dem Land die Schlange (zum Glück nur eine und die verzog sich auch schnell auf den Baum als sie unser Trampeln spürte)

Aber am nervigsten waren die unzähligen grossen Ameisen und Mücken. So huschten wir nur noch kurz aus dem Zelt für’s Abendessen und den Sonnenaufgang am Morgen, da wir ausserhalb des Zeltes nur noch gebissen wurden.

Wir realisierten, dass so schön und praktisch Camping während Radetappen ist, es sich nicht unbedingt für einen Erholungstag in Südostasien eignet!

Am nächsten Tag ging es durch den Nationalpark hindurch. An der Strassenseite sahen wir Äffchen im Dschungel herumspringen – hier passen sie besser her als nach Lobpuri!

Im Essenslokal am Mittag mussten wir Schmunzeln als wir sahen für was ein Hobel hier in Thailand verwendet wird!

Da es uns bereits den ganzen Tag überall juckte und wir das dringende Bedürfnis nach einer Dusche hatten, gönnten wir uns in Prachuap Kiri Khan (nachdem uns am Campingplatz erklärt wurde, dass dieser nur für Pfadfinder ist) ein schönes und sauberes Zimmer.

Prachuap Kiri Khan liegt an einer sehr schönen Bucht und so genossen wir (sowie einige thailändische Touristen) am Nachmittag das Baden in der thailändischen Badewanne (das Meer fühlt sich im Vergleich zur amerikanischen Pazifikküste sehr warm an…).

Doch etwas verstanden wir nicht: „Wo sind die vielen Touristen?“

Nach Prachuap Kiri Khan ging es am nächsten Tag weiter durch zahlreiche Palmenplantagen – immer noch auf wunderbar ruhigen kleinen Nebenstrassen und weit und breit kein Tourist, sondern nur Kühe!

Was man nicht vermutet ist, dass auch unter Palmen Kühe grasen – ein schräges Bild für uns!

Hier in Südthailand gönnen sich die Kühe während der Mittagshitze sogar ein Bad.

Auffallend ist auch, dass meist ein Fischreiher neben einer grasenden Kuh sitzt (meist nur einer und nicht drei wie im unteren Bild). Wir vermuten, dass der Fischreiher sich die Fliegen, die die Kuh anzieht, schmecken lässt.

Hättet ihr gewusst, dass Mangos in etwa wie Zwetschgen auf einem Baum wachsen? Wir waren überrascht!

Papayabäumchen begleiten uns bereits seit Laos – immer wieder ein lustiger Anblick!

Wie wohl die drei Fischer ans Ende des Steges gekommen sind? Sehr wahrscheinlich tatsächlich mit einer grossen Menge Mut und ein wenig Klettergeschick…

Im kleinen Touristenort Ban Krut stellten wir unser Zelt frech am Strand zwischen zwei Resorts auf. Obwohl sich niemand an uns störte, realisierten wir später, dass die heutige Wahl des Campingplätzchen, so schön es war, doch nicht so schlau war, denn wir konnten nicht mal unsere Blase leeren bevor die Dunkelheit einbrach. Gelohnt hat sich das ganze jedoch für das Gesicht einer deutschen Touristin, die uns und unser Zelt von der Strasse sah. Sie konnte ihren Augen nicht trauen, dass es da tatsächlich zwei junge Leute gibt, die ihr Zelt mitten am Strand aufstellen. Sie war ganz begeistert und jauchzte uns zu!

Sobald kein Resort in direkter Nähe ist, wo allabendlich aufgeräumt wird, sieht man Müll, den das Meer anspült, entlang des Strandes liegen.

Am nächsten Morgen der obligate Hausputz, denn der Nachteil vom Zelten am Strand ist, dass danach alles voller Sand ist. Zum Glück ist so ein Hausputz bei einem Zelt wortwörtlich im Handumrehen erledigt!

Hier auf dem Festland hat es soviel Strand, dass sogar streunende Hunde ein schönes Schattenplätzchen finden – wenn das die westlichen Touristen auf den Inseln wüssten! Hier fagten wir uns schon wieder: „Wo sind die Touristen?“

Unsere Fahrt ging wie bisher auf ruhigen Nebenstraßen entlang der Küste weiter, doch veränderte sich langsam die Dinge die angebaut werden. Es gab immer mehr Palmöl – und Kautschukplantagen zwischen den Fischerdörfer.

In der Palmölplantage…

Palmölfrucht

Bewunderung für Kautschuk – was täte ein Radfahrer ohne seine Schwalbe Mäntel…

Sardellen wohin man schaut…

…und ein paar Tintenfische, die zum Trocknen ausgelegt sind!

In den Plantagen sind immer wieder kleine Häuschen, wo Leute drin leben, versteckt…

Bei einer Palmenplantage blieben wir stehen, da wir Männer bei der Arbeit sahen und es uns schon lang wunderte, wie die Menschen die Kokosnüsse von den Palmen herunterholen. Bei den weniger hohen Palmen sahen wir Männer mit einem Buschmesser, das an einer langen Bambusstange angemacht ist, die Kokosnüsse sozusagen herunterzuschneiden. Doch auch bei den hohen Palmen flogen von Zeit zu Zeit Kokosnüsse herunter. Da auf die hohen Palmen immer eine Schnur gespannt war, meinten wir, dass die Männer die Schnur mit einem Messer oder Stein hochwerfen, doch ganz vorstellen konnten wir uns auch das nicht…

Da wir am Boden Affen herumlaufen sahen, fragten wir uns: „Könnte es sein, dass der Affe nicht nur faul herumsitzt?“

Ja, tatsächlich – die Affen an der Leine sind dressiert und klettern deshalb ganz Flink auf die Palmen und lösen die Kokosnüsse!

Das machen sie indem sie in den Stil beissen…

…und dann auf die Kokosnuss treten!

…oder an dieser drehen und reissen!

Hauptsache die Kokosnuss landet am Boden!

Ihr hättet unsere Augen sehen sollen, als wir realisierten, dass die Affen das Problem der-so-hohen-Palmen-mit-den-so-guten-Kokosnüssen lösen!

Johannes wurde es kurz vor Mittag schlecht, so dass er sich übergeben musste. Der Grund war, dass wir anstatt dem altbewährten Porridge zuviel frittiertes Gebäck assen und gleich danach bei einer Affenhitze weiter strampelten. Also, selber schuld! Nach zwei Runden Kotzerei konnte Jogannes sich an einem wunderschönen Plätzchen am Meer ausruhen und anschließend war die Welt wieder in Ordnung!

Regula fragte sich während Johannes schlief: „Wo sind die Touristen?“

Wir trafen am späten Nachmittag auf zwei andere Radfahrer und freuten uns sehr wieder mal mit Gleichgesinnten reden zu können!

Statt gestrampelt hatten wir an diesem Tag mehr geschlafen und gequatscht, und so schlugen wir uns Zelt bereits nach 58 Kilometer wieder auf. Ihr seht, die Zeltplätzchen wurden immer schöner…

Am nächsten Tag mussten wir endgültig nochmals voll in die Pedale treten denn unser Urlaub in Ko Tao war gebucht. Mit einer grossen feinen Ananas im Gepäck waren die 100 Kilometer bis zum Fährhafen kein Problem, obwohl’s nicht mehr nur noch flach dahin ging!

Kurz vor Chumpon trafen wir auf die lokalen Pfadfinder…

…und Radfahrer!

Vor letzteren wird man sogar gewarnt!

Problemlos fanden wir die Anlegestelle der Nachtfähre nach Ko Tao und kauften Tickets.

Um 21 Uhr konnten wir auf die Fähre, die bereits voll beladen mit Lebensmittel und Wäsche für die Insel war, gehen. Wir legten uns müde ins Bettchen im grossen Schlafsaal und wachten erst wieder kurz vor Ko Tao auf, wo wir endlich eine Antwort auf unsere Frage bekamen!

Aktueller Standort: Kurz vor Ranong (Thailand 🇹🇭)

Aktueller Kilometerstand: 10 084 Kilometer

Nächstes Ziel: Krabi

Regula

Ein Gedanke zu „Wo sind die Touristen?“

  1. Eure Berichte, Leistung und Motivation kann man mit unseren Schirennläufer bei der WM in
    St.Moritz vergleichen, die haben heute auch Gold und Silbet geholt.
    Weiter so und viel Glück
    Charly!

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