Zurück in den Alltag!

Beschriebener Streckenabschnitt: Chumpon (Thailand 🇹🇭) – Ao Nang (Thailand 🇹🇭) via Ranong; 512 km; 6 Tage (15.02.2017 – 20.02.2017)

Zurück in Chumpon entschieden wir uns am 15.2. an die Westküste von Südthailand überzuwechseln. So konnten wir uns nicht mehr auf kleinen Nebenstrassen durch Thailand schwindeln, sondern mussten auf der Hauptstraße fahren. Diese hatte zum Glück nicht allzu viel Verkehr, doch waren entlang unserer Strecke kontinuierlich Baustellen anzutreffen. Der Grund dafür war, dass die auf weiten Teilen bereits zweispurige Strasse noch weiter ausgebaut wird. Unverständlich für uns bei diesem geringen Verkehrsaufkommen!

Mehrmals sahen wir die Auswirkungen auf die Dörfer entlang dieser Strasse, so wird den bestehenden Häusern die Strasse bis vor die Haustüre hingebaut. Wir vermuten, dass die Verbreiterung der Strasse endgültig den Dorfcharakter verschwinden lässt!

Neben der breiten Strasse mussten wir uns auch wieder daran gewöhnen, dass es nicht mehr flach dahingeht, denn hier ist es wieder sehr hügelig!

Auffallend war, dass nun nicht mehr nur noch buddhistische Tempel…

…sondern auch Moscheen anzutreffen waren.

Neue wunderschöne Pflanzen entdeckten wir…

…und das Essen war plötzlich zu meiner Freude ganz gelb und die Portionen wieder grösser, aber zu meinem Leid nochschärfer als im Norden von Thailand (aber zum Glück auch wieder fünfmal billiger als auf Koh Tao…)!

…und der Alltag kehrte trotz der Veränderungen wieder zurück!

Vor Ranong spähten wir immer wieder nach Myanmar hinüber und fragten uns wie die Leute in diesem Land wohl leben.

Landschaftlich wechselten sich ständig Palmöl – mit Kautschukplantagen ab und dazwischen gab’s immer wieder mal Dschungel – es war also immer sehr grün! Leider sieht man jedoch auf der gesamten Strecke nie das Meer von der Strasse aus.

Nach Ranong wurde die Strasse zum Glück wieder einspurig und der Schwerverkehr nahm merklich ab.

Der Anteil der muslimisch gläubigen Bevölkerung nahm stark zu, so dass wir streckenweise nur noch verschleierte Frauen bzw. Männer in langen Roben zu Gesicht bekamen.

Was uns freute, war, dass die Leute oft wieder von weitem uns winkten und „Hello“zuriefen. Bis jetzt war es in Thailand oft so, dass wenn wir die Leute anlächelten ein nettes Lächeln zurückkam, doch wurde uns nicht schon von weitem her gewunken, wie wir es in Laos erlebt hatten.

Am späten Nachmittag bekamen wir einen grosen Schreck als wir eine über 3 Meter lange, jedoch „zum Glück“ tote Schlange am Strassenrand sahen (an die Kleinen haben wir uns bereits gewöhnt).

Nach der Zeltübernachtung kurz vor Kapoe versuchten wir früh zu starten, doch bereits nach 150 Meter, hatte Johannes einen Platten, der geflickt werden musste (wieder mal ein Metalldrätchen das sich durch den Hinterreifen gebohrt hatte). Dabei gab’s einige interessierte Dorfbewohner!

Am Nachmittag erreichten wir den Markt von Khura Buri und freuten uns über das reichliche Angebot!

Am Abend fanden wir ein Plätzchen für unser Zelt in den Kautschukplantagen.

Sobald es Dunkel ist sieht man überall kleine Lichtlein und hört das Laub rascheln. Die Männer ritzen die Rinde der Kautschukbäume auf und am Morgen ist das Becherchen am Baum gefüllt mit der weissen Flüssigkeit.

Am Vormittag des 18.2. besuchten wir den Sri Phang Nga Nationalpark, da wir dringend eine Dusche nötig und gelesen hatten, dass man hier unter einem Wasserfall baden kann. Johannes traute sich ins Fischbecken – Regula bevorzugte die Dusche des Nationalparks.

Am Mittag wurden wir von einer sehr freundlichen Familie am Strassenrand bekocht. Schön zu sehen, dass Menschen mit verschiedener Religionsangehörigkeit so eng und friedlich zusammen leben können.

Am späten Nachmittag erreichten wir über einige kleine Nebenstraßen das Gebiet um den Touristenort Kao Lak und bekamen gleich einen Schock, da es wie in einem Ameisenbau von Touristen wimmelte.

Zum Glück gab’s einen Nationalpark (Khao Lak Lamru National Park), wo wir ganz allein in Seelenruhe unser Zelt endlich wieder mal am Meer aufstellen konnten.

Am nächsten Tag verliessen wir schon gleich mal wieder das Touristengebiet Khao Lak und radelten durch’s Landesinnere (mit teilweise steilen Anstiegen) nach Phang-Nga, wo wir die ersten Karstfelsen zu Gesicht bekamen.

Mangrovenwälder bei Phang- Nga

Am Abend im Zelt erlebten wir unseren ersten tropischen Regenschauer – wie das hier runterprasseln kann, ist sehr eindrücklich! Wir erhofften uns eine Abkühlung der Luft dadurch, doch nichts passierte und wir schwitzen weiter im Zelt (seit wir hier an der Westküste sind, ist es abends im Zelt bis lange in die Nacht hinein so richtig heiss…).

Am Mittwoch, 20.2., geht’s nach Ao Nang, immer schön auf kleinen Seitenstraßen. Die hohe Luftfeuchtigkeit führt dazu das uns der ganze Tag der Schweiss nur so herunterrinnt…

Zur Erfrischung gibt’s nun fast täglich eine Ananas, da es diese hier an jeder Straßenecke für ganz wenig Geld (30 bis 50 Cent) zu kaufen gibt. Ab und zu sehen wir auch die Felder, wo die Früchte angebaut werden. Wir fragen uns, wie kann es sein, dass die Ananas so billig ist???

In Ao Nang sehen wir dann endlich wieder das Meer und mit den schönen Kartfelsen gefällt’s uns hier im ersten Moment ganz gut.

Doch als wir dann im „Dorfzentrum“ sind, der grosse Schreck: Touristen wie Ameisen, eine völlig zugebaute Strandpromenade, viel Verkehr, überteuerte Resorts, McDonalds und Starbucks. Einen Versuch starteten wir um uns eine einfache Unterkunft zu suchen – nach schäbigen Zimmern, Preisdiskussionen und als wir uns zu guter Letzt noch verlierten im Touristenchaos (zum allerersten Mal auf der Reise…) reicht’s uns und wir stellen unser Zelt auf einem nahegelegenen Fussballplatz auf.

Zum Abendessen gab’s Feines vom Nachtmarkt und da die Mücken mal nicht allzu früh mit Beissen begannen und die Ameisen nicht unser ganzes Hab und Gut in Kürze besiedelten, war die Stimmung auch wieder gut!

Am nächsten Morgen entschieden wir Ao Nang zu verlassen, obwohl Railay wirklich schön sein sollte. Doch es war uns zu aufwändig mit den Rädern und dem ganzen Gepäck…

Aktueller Standort: Krabi (Thailand 🇹🇭)

Aktueller Kilometerstand: 10 530 Kilometer

Nächstes Ziel: Ko Lanta

Regula

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