Auf Schnitzeljagd in Bangkok

Beschriebener Streckenabschnitt: Bangkok (Thailand 🇹🇭); 64 km; 6 Tage (26.03.2017 – 31.03.2017)

In Bangkok angekommen knurrte unser Magen und so bestellte Johannes nicht den normalen Burger, sondern gleich die XXL Version davon. Nach der Portion war er wieder 24 Stunden satt.

Ich hatte – ganz was komisches für mich – nicht wirklich Appetit und brachte das Essen nur mit Müh und Not hinunter. Da der Bauch wieder nicht mitmachte, gab’s die auf dieser Tour !Erste! Tablette Bioflorin. Eine Tablette genügte und alles war wieder in bester Ordnung und der Appetit wieder da.

Gestärkt gingen wir am Montag Morgen auf die Suche nach den vier Paketen, die von Europa und den USA mittlerweile in Bangkok angekommen sein mussten. Laut den Trackingnummern ergab sich folgendes Bild für die Schnitzeljagd:

  • Paket Nummer 1, unser Ersatzteil für den Wasserfilter war erfolgreich bei der österreichischen Botschaft eingetroffen und wartete dort nun schon einen Monat auf uns.
  • Pakrt Nummer 2, welches die neuen Felgen + Speichen für Johannes sein Rad enthielt war irgendwo in Bangkok. Laut Status der österreichischen Post war es im „Zollstellungsprozess“ in Bangkok.
  • Paket Nummer 3, ein neues Innenzelt war erfolgreich beim Spinning Bear Hostel eingetroffen, wo wir die letzten Nächte vor dem Flug nach China verbringen wollten.
  • Paket Nummer 4, welches neue Radschuhe für Regula enthielt war laut DHL Status in einem Verteilzentrum in Bangkok und wartete auf die Verzollung.

Als erstes war das Paket mit den Ersatzteilen für den Wasserfilter an der Reihe. Der Weg zur österreichischen Botschaft bestätigte nochmals unsren ersten Eindruck von Bangkok – nämlich das es sich hier erstaunlich gut Radfahren lässt, da die meisten Autofahrer gemütlich und rücksichtsvoll fahren. Klingt verrückt, ist uns bewusst, doch dies war unser Eindruck. Später sollten wir von einer Thailänderin erfahren, dass die Autofahrer zwar bei ausländischen Verkehrsteilnehmern Rücksicht nehmen, wenn sie als Thailänderin unterwegs ist dies allerdings nicht mehr gilt.

Obwohl wir dreimal um’s Hochhaus fuhren (die Botschaft war vor kurzem umgezogen und in unserer Karte war sie noch am alten Ort eingezeichnet) bis wir den Eingang zur österreichischen Botschaft endlich fanden, war das Auffinden von Paket Nr. 1 problemlos. Das Ersatzteil war passend und so funktioniert unser Wasserfilter nach langer Zeit nun wieder.

Packet Nr. 2, nämlich die Felgen und Speichen von Johannes, war da anfänglich schon eine grössere Herausforderung. Nach langer Nachfragerei bei der österreichischen Post erfuhren wir die entsprechende Tracking Nummer von der thailändischen Post. Mit der Tracking ID fanden wir nach längerem recherchieren heraus das es seit zwei Wochen bei der thailändischen Post im „Bangkok Mail Center“ liegen sollte und sich seither nicht mehr bewegt hatte. Angekommen bei diesem Postlager wurden wir durch eine riesige alte Lagerhalle geführt, wo allerlei Pakete herumlagen. Eine Ordnung oder Systematik war nicht zu erkennen. Oje, dachten wir uns bereits. Einen Stock höher mussten wir im Büro eines Beamten Platz nehmen um unser Anliegen zu erklären. Wir dachten als wir in diesem alten schäbigen Büro saßen, dass das alles ein schlechter Scherz ist. Auf jeden Fall erfuhren wir nach langem hin und her, dass sich das Packet nicht in der chaotischen Lagerhalle befindet sondern beim Zoll, der 40 Kilometer ausserhalb ist, liegt. Man erklärte, dass wir dorthin gehen müssten für die Zollabklärungen. Oje…

Wir nahmen Kontakt mit dem Radgeschäft (Bok Bok Bike), an das die Felgen geschickt wurden, auf. Mr. Bok Bok Bike (wir nennen ihn mal so…) war zum Glück aus dem Urlaub zurückgekehrt und hatte Zeit sich um die Sache zu kümmern. Einen Tag später stand er mit den Simplon Felgen vor dem Radgeschäft und Johannes‘ Herz machte einen Freudensprung…

Beim Austauschen der Felge, sah man die Ursache, für die Probleme beim Bremsen – die hintere Felge hatte an einer Stelle im Inneren Layer einen etwa 10cm langen Riss, wodurch die Felge hier etwas auseinander gegangen war. Da der Riss durch das Felgenband verdeckt wurde war mir die Ursache lange nicht klar und ich bin damit etwa 6000km gefahren, aber im flachen Thailand, Virtnam und Kambodscha musste eh kaum gebremst werden…

Paket Nr. 3, das Ersatzinnenzelt von Vaude, war bereits vor langer Zeit im Fahrradhostel Spinning Bear angekommen und nach langer Nachfragerei erfuhren wir das Paket Nr. 4, meine neuen Radschuhe,  bei der Post liegt wegen der Zollgebühr. Doch Im (die Besitzerin heißt so) von Spinning Bear erklärte sich gleich bereit sich darum zu kümmern. Für uns bedeutete das, dass die Sache mit den Packeten für uns mal erledigt ist und wir noch Zeit haben ein wenig Bangkok zu geniessen bevors zum Spinning Bear Hostel, dass ausserhalb vom Zentrum liegt, gehen soll.

Wir genossen die nette Stimmung im Viertel, wo wir unsere Unterkunft (Baan Bangkok) hatten. Obwohl man sehr nahe bei der Khaosan Road war, hatte man das Gefühl weit weg vom großen Touristenrummel zu sein, da Einheimische und verhältnismässig wenige Touristen in kleinen engen Strassen zusammen lebten.

Unser Viertel lag im Norden von der Khaosan Road (ca. 2 Kilometer entfernt).

Khaosan Road

In der Khaosan Road fand das Standard Touristenprogramm (Essen, Massage, Kleider Einkaufen,…) statt.

Bei den Sehenswürdigkeiten (wie hier dem Königspalast) güggelsten wir nur kurz über die Mauern da er bereits geschlossen hatte…

Wir genossen die letzten tropischen Früchte, denn uns war bewusst, dass es schon gleich Mal fertig ist mit diesem Genuss.

Als wir sogar noch eine gute Bäckerei in der Nähe von unserer Unterkunft fanden, fühlten wir uns definitiv wohl in der Stadt.

Doch nach 5 Nächten im netten Baan Bangkok hieß es definitiv Abschied nehmen, denn wir wurden bereits im Spinning Bear erwartet.

Um zum Spinning Bear zu kommen, mussten wir nochmals eine Runde in Bangkok drehen – wieder fuhr sich’s problemlos!

Beim Spinning Bear angekommen, lächelte uns Im bereits zu.

Und ich durfte Packet Nr. 3 und Nr. 4 entgegennehmen – alles pünktlich und unbeschädigt angekommen – das hätten wir nicht gedacht!

Das Spinning Bear Hostel ist ganz neu und sehr kreativ eingerichtet.

Hanna und Nadim, die zwei Radfahrer, die wir bereits in Penang (Malaysia) trafen, waren gerade auch in Bangkok und wir dachten, dass Spinning Bear sicherlich ein guter Treffpunkt ist. Zudem war Justin, der auch eine Runde in Südostasien gedreht hatte, da. Zu fünft verbrachten wir zwei nette Tage, denn Radfahrer haben sich immer viel zu erzählen.
Man kann sich unter anderem austauschen was die anderen für Tipps bei einem schmerzenden Hintern haben. Das Problem hat früher oder später jeder und so beginnen grosse Diskussion was das beste „Mittelchen“ dagegen ist, oder wie hier, wie man den Sattel auf die richtige Höhe einstellt.

Die Thailänder machen all dies etwas einfacher wie an diesem Sattel mit altem Schlauch darüber zu sehen ist. Aber wen wundert’s das bei diesem Sattel der Hintern schmerzt…

Unseren letzten Tag in Bangkok (31. März) und Südostasien allgemein nutzten wir dazu unsere Fahrräder zu putzen, Kette und die völlig abgefahrenen Bremsbeläge bei Regula’s​ Rad zu wechseln, Ölwechsel bei Johannes Rohloff Nabe vorzunehmen und dann alles zu verpacken.

Den gesamten Nachmittag waren wir mit putzen beschäftigt. Während Johannes noch das Kabel für sein Rücklicht​ behelfsmäßig wieder zusammenstückelte (das Kabel hatte sich gelöst gehabt und war an zwei Stellen vom Hinterreifen durchgerieben worden), ging ich unseren Haferflocken- und Milchpulvervorrat aufstocken und gönnte mir in dem riessigen Einkaufszentrum eine Pizza (mit Johannes kann man ja nicht Pizza essen gehen…). Da die Pizza, die mir gebracht wurde nicht mit meiner Bestellung übereinstimmte, schenkten sie mir diese und so bekam ich schlussendlich zwei Pizzas. In diesem Moment machte mein Herz einen Freudensprung…

Am Abend waren wir dann noch einige Zeit damit beschäftigt die Fahrräder gut in die Kartons zu verpacken und unsere Taschen für den Flug vorzubereiten. Müde fielen wir um Mitternacht ins Bett. Auch wenn alles erledigt war und wir deshalb gut schliefen, so sollte es doch eine kurze Nacht werden, denn um 5 Uhr morgens sollte es auf zum Flughafen gehen…

Aktueller Standort: Dali (China 🇨🇳)

Aktueller Kilometerstand: 12620 Kilometer

Nächstes Ziel: Shaxi (China 🇨🇳)

Regula (mit Ergänzungen Johannes)

4 Gedanken zu „Auf Schnitzeljagd in Bangkok“

  1. Hallo ihr Zwoa!

    Mir scheint ihr habt euch schoa guat a dia asiatische lebensart gewönt. Bin schon gspannt, ob dia
    Bericht voa China o so spannend akoand, freu mi jedsmoal wenn wiedr epas neus kunnt. O bi dr
    Fürwehr sind a paar dia eure Berichte mitverfolgen.

    Noach recht schöane Grüaß vom Ähni und voa mir!

    1. Hoi Charly!

      Jo, noch 4 Monat homr uns scho ziemlich an Asien und ihr Leben gwöhnt. Aber es isch jedes Land unterschiedlich und so interessant und spannend alles ischt, manchmol simr denn aber doch froh irgendwo „touristisches Essa“ zum finda.

      Do wo mir jetzt in China, also an da Grenze zu Tibet, sind ischt d Landschaft unglaublich schön und d Menscha sind spannend, aber des kannscht in da nöchsta Blogbeiträge den seha.

      Schöne Grüße an Ähni und d Fürwehrler
      Johannes

    1. Hoi Martin!

      Freut mi das mr an interessante Alternative zum net funktionierenda Prüfturm sind . I hoff aber, dass an s DTP schnell wiedrr repariera kann.

      Schöne Grüße ans PIO!
      Johannes

Schreibe einen Kommentar zu Martin Riedmann Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert