Laos

Reisedauer

Diese Strecke (ca. 850 Kilometer) haben wir mit 10 Radtagen und je 3 Tagen in Luang Prabang sowie Vientiane gemeistert. Sie würde sich auch gut mit einem 15 Tage Visum bewältigen lassen (Schweizer bekommen ein 15 Tage Visum gratis an der Grenze).

Reiseroute

Zwischen Nateuy (kurz hinter der chinesischen Grenze) und Pak Mong gibt es drei Übergänge. Die Strasse ist sehr gut (muss erst vor kurzem ausgebaut worden sein) und auch nicht allzu steil. Von Pak Mong bis Luang Prabang ist es ziemlich flach.

Von Luang Prabang bis Paklay (Route 4 folgen) geht’s mehrheitlich auf und ab, manchmal ist’s auch für ein kurzes Stück steil; die Strasse ist nach wie vor sehr gut.

Die Etappe zwischen Paklay und Xanakham hat uns, trotz guter Strasse, sehr herausgefordert, da es ca. 35 Kilometer durchgehend steil (oft über 15%) bergauf oder bergab ging. Johannes konnte die Strecke trotz Gepäck fahren; Regula hatte keine Chance und hat das Rad an diesem Tag lange geschoben. Man kommt lange an keinen Dörfern vorbei und darum muss man genügend Wasser für diesen Tag mitnehmen.

Kurz nach Xanakham ist die Strasse ca. 15 Kilometer lang schlecht (Wellblech-Piste mit Schlaglöchern) und es gibt immer wieder steile Anstiege. Anschließend ist wird Straße dann kontinuierlich besser, flacher und ist auch wieder geteert.

Reiseziel

Laos ist wirklich ein eindrückliches Land, insbesondere wenn man ausserhalb von den touristischen Zentren wie Luang Prabang und Vientiane unterwegs ist. Man bekommt von den Menschen und Tieren soviel lustiges, faszinierendes und eindrückliches mit, wenn man mit dem Rad durch die unzähligen Dörfer hindurchfährt. Die Häuser sind entlang der Strasse angereiht und das Leben der Menschen spielt sich vor allem draußen vor dem Haus ab.

Und dann sind noch die netten Willkommensrufe der Kinder und der Erwachsenen unbedingt zu erwähnen. Die Leute heissen einen mit einem grossen Lächeln im Gesicht und einem lauten „Sabaidee“ willkommen – man vergisst in diesen Momenten wirklich alle Mühen, die das Radfahren in diesem Land mit sich bringt. 

Wir hatten, abgesehen vom sehr touristischen Luang Prabang, auch fast immer das Gefühl willkommen zu sein und die Menschen haben sich über uns Falang’s (= Ausländer) gefreut.

Landschaftlich hat uns Laos auch sehr gefallen. Das Land ist im Norden sehr bergig, grün und noch in weiten Teilen relativ ursprünglich. In Richtung Vientiane wird’s flacher, trockener und die landwirtschaftliche Nutzung (vor allem Reisanbau) nimmt zu. Noch ist die Landwirtschaft in diesem Land, verglichen mit anderen Ländern, noch relativ einfach gehalten – man sieht erst sehr wenige Plantagen.

Reisezeit

Januar soll ein sehr guter Monat für Radtouren in Laos sein, doch nur einfach immer angenehm war’s auch nicht auf dem Rad. Von der chinesischen Grenze bis Luang Prabang hatten wir (aus europäischer Sicht) angenehme Temperaturen, doch eine hohe Luftfeuchtigkeit. In Luang Prabang hatten wir leider sehr viel Regen, trotz angeblich herrschender Trockenzeit (aber da spielte im Jänner 2017 wohl in ganz Südostasien das Wetter etwas verrückt). Weiter südlich wurde es dann heisser (38°C zu Mittag wurde Standard); kurz vor Paklai dann auch deutlich trockener.

Karte

Vietnam, Laos, Kambodscha, 1: 1 500 000, Nelles Map, 2016…sehr gute Karte (wie gesagt uns gefällt das Layout von Nelles Map sehr gut), jedoch war die Strasse zwischen Paklay und Xanakham nicht eingezeichnet; Massstab mehr als ausreichend. Wir würden jedoch behaupten, dass man für Laos, wenn man Offline Karten auf dem Handy hat, keine Strassenkarte benötigt, da man keine allzu grosse Auswahl an Strassen in diesem Land hat und der Verkehr noch recht gering ist, sodass man auch auf den „Nationalstraßen“ schön Radfahren kann.

Camping 

Es war generell kein Problem ein Zeltplätzchen in Laos zu finden und da wir das Zelt so oder so den Guesthouses bevorzugen, haben wir entlang der gesamten Strecke, mit Ausnahme Luang Prabang, Vientiane und einmal dazwischen, gezeltet. Anders wie in China gibt es jedoch viele Lebewesen (insbesondere Ameisen), so dass man die Packtaschen am besten nicht mehr vom Rad nimmt und das Innenzelt immer schön geschlossen hält (siehe Blogbeitrag).

Da wir zelteten, konnten wir unsere Tagesetappen frei bestimmen. Unser Eindruck war, dass man, wenn man ohne Zelt reist, insbesondere zwischen chinesischer Grenze und Luang Prabang sowie Paklay und Vientiane, die Tagesetappen sehr gut planen muss und teilweise lange Etappen zu bewältigen hat um zu einem Guesthouse zu gelangen.

Im Nachhinein wurden wir von einem Warmshowers Host in Thailand informiert, dass Wild Zelten anscheinend in ganz Laos illegal sei für Touristen (wie auch das Übernachten bei Einheimischen in Privathäusern). In Laos war in unserem Fall jedoch weit und breit kein Polizist zu sehen und wir hatten nie das Gefühl, dass sich irgendjemand am Zelten stört.

Wasser

Wir filterten täglich unseren gesamten Wasserbedarf (zumindest solange der Wasserfilter noch funktionierte…der ging kurz vor Vientiane kaputt). Wasser zu finden war kein Problem – auch gekühlte PET Flaschen, oder herrlichen Kokosnusssaft gibt’s in jedem noch so kleinen Ort.

Das Wasser, welches wir in den Lokalen, bekamen, war immer in Ordnung (die Laoten kaufen oft Trinkwasser in grossen blauen Behälter).

Verpflegung

Am Morgen assen wir Porridge mit Nüssen, Rosinen und ganz vielen Bananen. In China hatten wir uns zum Glück mit ausreichend Haferflocken eingedeckt – in Laos findet man diese nur in Luang Prabang und Vientiane (vor allem in Luang Prabang sind sie jedoch überteuert).

Am Mittag gingen wir meist in ein kleines Essenslokal. Oft gab’s Reis/Klebereis mit Gemüse (eher im Norden) oder Eiereis (eher weiter südlicher). Von Nudelsuppe, die auch in Laos sehr weit verbreitet ist, waren wir nicht mehr so begeistert, da es uns zu heiss dafür war.

Abends kochten wir unterwegs immer selbst. Meist gab’s Reis mit Gemüse, welches entlang der Strasse angeboten wurde.

Insbesondere im Norden haben wir meist schon ziemlich früh am Tag zugeschlagen, wenn wir Bananen oder gutes Gemüse (und nicht nur Grünzeugs…) sahen, da es doch auch vorkam, dass man plötzlich nichts mehr fand.

Hunde

Auch in Laos gibt es viele Hunde, doch wir wurden nur sehr selten angebellt beziehungsweise verfolgt. Die Hunde scheinen in Laos wie auch die Menschen recht gelassen zu sein. Öfters kam es sogar vor, dass der Hund vor Angst vor uns flüchtete…

SIM Karte

Wir haben uns eine SIM Karte gekauft. Diese hat 1,20 Euro gekostet (Unitel). Wir haben sie mit 1,20 Euro aufgeladen und hatten so Datenguthaben (3G Netz) für eine Woche. Auf die Schnelle haben wir es nicht mehr geschafft Datenguthaben dazuzukaufen (also die Nutzung um eine weitere Woche zu verlängern) und anschließend war’s nicht mehr notwendig, da wir nach Thailand ausreisten.

Überraschend…

  • Ovomaltine Produkte sind in Laos (wie auch in Thailand) weit verbreitet!

Komisch…

Es gab immer mal ein Restaurant entlang der Strasse, aber diese waren, sogar während der üblichen Essenszeit, fast immer menschenleer. Wir mussten uns daran gewöhnen die einzigen Gäste zu sein. Es scheint, dass viele Laoten die Idee haben mit einem kleinen Essenslokal ein wenig Geld zu machen, doch leider fehlt die Nachfrage danach.

Wichtig – Geldwechsel!

Gebt unbedingt eure gesamten Kips in Laos aus bzw. wechselt die Restlichen gleich noch am laotischen Grenzübergang (auch wenn der Wechselkurs nicht gut ist). In Thailand ist es schwierig eine Bank zu finden die einem die Kips in Baht wechselt (wir sind daher immer noch laotische Millionäre…)

Gesamtkosten

16,80 Euro pro Person und Tag

Unsere Art in Laos zu reisen:

  • 8 Übernachtungen in Guesthouses (haupsächlich in den Städten 4 x Luang Prabang, 3 x Vientiane)
  • 8 Übernachtungen im Zelt
  • Fast täglich in einem Lokal gegessen
  • In Luang Prabang und Vientiane haben wir’s uns gut gehen lassen (viele Fruitshake’s, Pancake’s und anderes „westliches Essen“ … und zwar zu Touristenpreisen)
  • Exkl. Visum/Touristensteuer/ Servicegebühr (ca. 40 US-Dollar pro Person für 30 Tage)
  • Exkl. ein neues Paar Radschuhe für Regula (85 Euro)