Thailand

betrifft momentan nur die Strecke Nong Kai bis Satun. Das Fazit wird nochmals angepasst sobald wir von der Grenze Kambodschas nach Bangkok geradelt sind.

Reisedauer

Die Nord-Süd Durchquerung (ca. 2300 Kilometer) haben wir in 38 Tagen gemeistert, wobei wir 6 Tage davon auf der Insel Ko Tao verbrachten. 

Reiseroute

Von Nong Kai (Grenze Laos bei Vientiane) bis zur Höhe Bangkok dominierte die Landwirtschaft. Zuerst fuhren wir mehrere Tage auf dem Khorat Plateau (auf ca. 200 müM, viel Zuckerrohr) bis es dann kurz vor Wichian Buri auf Meereshöhe hinab ging. Ab dort wurde dann sehr viel Reis angebaut. Da es grösstenteils flach dahin ging und wir auch einige Male Rückenwind hatten, kamen wir zügig vorwärts. 

Bangkok kann gut umfahren werden, insbesondere wenn man ein Navi hat, dass einem passende Routen berechnet.

Kurz vor Ban Laem erreicht man das Meer und kann nun bis Chumpon (oder noch weiter wenn man will) der Küste folgen. Die Menschen und die Landschaft ändern sich merklich. Fischerboote, Fisch zum Luftrocknen aufgehängt, Fischernetze und Fisch auf dem Teller. Bis Chumpon kommt man immer wieder an wunderschönen Meeresbuchten und Stränden vorbei und sieht nur wenig Touristen. Nur in Cha-am und Hua Hin war für kurze Abschnitte viel los, ansonsten hat man das Gefühl, dass Thailand kaum Touristen hat (auch weil’s viele leerstehende Ressorts hat).

Ko Tao war mit dem Rad von Chumpon aus per Nachtfähre, 6 Stunden, 400 Baht pro Person (inkl. Schlafplatz) und 100 Baht pro Rad einfach zu erreichen. Auf Ko Tao Radfahren ist jedoch wegrn drr extremen Steigungen der Horror und auch Zeltmöglichkeiten sind uns nicht aufgefallen. Zum Tauchen und Essen war’s aber toll!

In Chumpon haben wir uns entschieden an die Westküste zu wechseln – vielleicht wär’s aber besser gewesen das erst auf der Höhe von Surat Thani zu machen. Bis Ranong mussten wir oft auf der Hauptstraße fahren und landschaftlich war’s nicht so spannend. Interessant in diesem Gebiet waren jedoch die vielen Muslime. 

Die Region um Khao Lak haben wir schnellstmöglich wieder verlassen weil’s viel Verkehr hat und nur so von Touristen wimmelt.

Die Strecke von der Westküste bis Krabi hat uns gut gefallen, da man viel auf Nebenstraßen fahren kann, die Landschaft schön ist und die Menschen freundlich sind.

Ab Krabi muss man oft auf der Route 4 fahren (ab und zu gibt’s aber auch nette Alternativen). Insgesamt war für uns der Südwestspitz nicht mehr so eindrücklich.

Generell kann man sagen, dass desto südlicher man kommt, umso mehr dominieren die Palmölpalmen und Kautschukbäume, doch wurde es unserer Meinung nach nie völlig eintönig.

Ko Lanta lässt sich gut mit dem Rad erreichen (nur eine 5 Minuten Fähre für 25 Baht), doch muss man ca. 100 Kilometer Umweg in Kauf nehmen. Der Weg dorthin sowie Ko Lanta selbst sind jedoch nicht allzu hügelig. Wir haben’s nicht bereut!

Reiseziel

Thailand hat sich für uns wie Urlaub angefühlt. Alles wurde plötzlich einfach – keine Planung wieviel Lebensmittel eingekauft oder wieviel Liter Wasser hinten hinauf geschnallt werden müssen. 

Thailand ist zudem ein sehr angenehmes Reiseland wegen der lieben Menschen (zurückhaltende, freundliche und fröhliche Art), den vorsichtigen Autofahrern und der vielen gut ausgebauten Nebenstrassen, die einem sehr gute Alternativen zu den Hauptstrassen bieten (mit meist nur wenigen Kilometern Umweg).

Reisezeit

Die Temperaturen in Thailand waren im Januar und Februar grossteils angenehm. Aber natürlich, auch wir sind manchmal ins schwitzen gekommen (insbesondere über Mittag oder abends im Zelt) Wir sind jedoch nie wegen der Mittagshitze früh aufgestanden, denn Radfahren über Mittag liess sich auch ertragen. Da verzichteten wir lieber auf den morgendlichen Moskitoangriff bei Dämmerung.

Regen und Gewitter hatten wir nur zweimal nämlich in der Region Krabi. Beides mal stieg die Luftfeuchtigkeit stark an und liess uns für kurze Zeit stark schwitzen.

Karte

Thailand, 1: 900 000, freytag & berndt, 2015…Karte mit hoher Auflösung und ist gut für den Überblick. Für den Alltag lieber Navi verwenden, da dieses viel exakter ist (insbesondere was Nebenstrassen und Dorfbezeichnungen angeht). Zudem fiel uns diese Karte nach einem Monat fast komplett auseinander…

Camping 

Wir fanden entlang der gesamten Strecke am Abend ein Zeltplätzchen. Oft waren wir nicht allzu versteckt, so dass uns mindestens ein thailändischer Mopedfahrer entdeckte. Doch wir hatten nie den Eindruck, dass die Thai’s sich an uns Campern stören. Einzig als wir mal neben einer Kautschukplantage übernachteten hatten wir das Gefühl, dass der Besitzer sich nicht allzu sehr darüber freute, doch weggeschickt wurden wir nicht von ihm – also, Plantagen wenn möglich meiden.

Unterkünfte haben wir uns meist in den touristischen Städten genommen. Dann wurde Wäsche gewaschen und die Mägen gefüllt. Nach den Nächten in Hostels/ Guesthouses/Hotels hatten wir jedoch oft viel mehr Mückenstiche als nach den Nächten im Zelt. Mücken kamen meist durch die Spalten im Fenster- und Türrahmen oder durch Löcher in Mückenschutzgittern hindurch.

Die Unterkünfte stellten praktisch nie ein Moskitonetz über dem Bett zur Verfügung. Auch war kein Hacken angebracht, so dass wir unser eigenes Netz aufhängen hätten können. Einzig kann man sich mit Mückenspray schützen.

Beim Zelten verwendeten wir zusätzlich noch eine Art Räucherstäbchen gegen Mücken. Diese schneckenförmigen Scheiben werden in eine Dose gelegt und geben einen Duft ab, den Moskitos nicht mögen. Sind überall in Thailand erhältlich und wir hatten den Eindruck, dass es zumindest ein wenig hilft…

Aber ja, trotz unzähligen Mückenstichen sind wir bis jetzt nicht an Malaria oder sonst einer Krankheit, die von Mücken übertragen wird, erkrankt…

Wasser

Da unser Wasserfilter kaputt gegangen ist, haben wir in Thailand immer Trinkwasser gekauft. Das ist kein Problem, da sich an jeder Ecke ein Laden befindet, doch geht mit der Zeit ein wenig in’s Geld (40 Cent pro 1.5 Liter Flasche oder etwa 1,10€ für den 6l Kanister).

Das Wasser, welches wir in den Lokalen, bekamen, war immer in Ordnung.

Verpflegung

Am Morgen assen wir Porridge mit Erdnüssen, Rosinen und ganz vielen Bananen. Haferflocken, Rosinen, Milchpulver bzw. Ovomaltine und Erdnüsse haben wir in den grossen Tesco Lotus Filialen eingekauft (am Rande jeder grösseren Stadt).

Am Mittag gingen wir meist in ein kleines Essenslokal. Oft gab’s Reis mit Fleisch (Ka Pao) oder Eierreis. Leider waren die Portionen meist viel zu klein, sodass wir mindestens ein zweites Mal bestellen mussten.

Abends kochten wir unterwegs immer selbst. Meist gab’s Reis mit Gemüsecurry (oft Aubergine, Süßkartoffeln in Kokosnussmilch mit Green Curry Pulver) oder Nudeln mit selbstgemachter Tomatensauce.

Das tolle an Thailand ist, dass man immer wieder wunderbare tropische Früchte an der Strasse kaufen kann, so dass wir während der kleinen Pausen zwischendurch uns oft eine Ananas, Papaya oder Mango gönnten.

Hunde

Von Nong Kai bis Chumpon wurden wir andauernd von Hunden angekläfft. Vor jedem Haus sitzt mindestens ein Hund, der das Gefühl hat dieses vor uns schützen zu müssen. An diese kläffenden Hunde muss man sicht gewöhnen, doch man verliert mit der Zeit die Angst vor ihnen, denn wirklich beissen wollten sie nie, so glauben wir zumindest. Ab Chumpon gab’s plötzlich kaum mehr Hunde – wie verhext…

SIM Karte

Wir haben uns eine SIM Karte mit unlimitiertem Datenguthaben für einen Monat gekauft. Dies hat 16 Euro gekostet. Danach konnten wir diese SIM Karte bei Seven Eleven für wenig Geld aufladen. 

Überraschend…

  • Keine Leichtgewichte Es gibt sehr viele übergewichtige Leute (insbesondere Kinder und Jugendliche) in Thailand! Man kann’s kaum glauben!!
  • Vogelgezwitscher die Vögel zwitschern in Thailand morgens bis abens, so dass man den ganzen Tag auf dem Rad eine nette Hintergrundmusik hat. Es ist eindrücklich wieviel verschiedene Vögel man in Thailand sieht…
  • Banditen viele Menschen in Thailand, die auf Baustellen oder im Dschungel arbeiten, haben ihr Gesicht wie Banditen komplett in Stoff gehüllt – nur um die Augen wurden zwei kreisrunde Löcher herausgeschnitten. Dies dient als Schutz vor Sonne und Dreck, jedoch (in grossteils der Fällen zumindest) nicht als Tarnung bei Überfällen!
  • Purer Genuss die Ananas hier muss nicht so penibel genau geschält werden als jene die wir in Europa zu kaufen bekommen, denn die schwarzen Punkte brennen und stören somit nicht.
  • Sauberes Land Thailand hat den Müll im Gegensatz zu vielen anderen asiatischen Ländern im Griff. Es gibt Mülleimer, Müllautos und manchmal sogar Recycling Stationen.

Gut zu wissen…

  • Den Verkehr in Thailand haben wir auf unserer gesamten Strecke als angenehm empfunden. Es lohnt sich also Nebenstraßen ausfindig zu machen (mit einem Navi ist das kein Problem).
  • Wie bereits in China und Laos, kann man einen Blick auf die entgegenkommenden Mopeds werfen, wenn man auf der Suche nach Früchten und Gemüse ist. Wenn am Lenker viele Plastiksäckchen hängen, dann ist das ein eindeutiges Indiz, dass bald ein Markt kommt.
  • Wir sind mit dem Lonely Planet Sammelband für Südostasien (Southeast Asia on a Shoestring) durch Thailand geradelt, würden diesen Reiseführer jedoch nicht weiterempfehlen. Die Gründe: 1) zu wenig detailliert für Radfahrer – es wird nur auf die Touristenhochburgen eingegangen. 2) zu viele Fehler: Guesthouses, die angegebenen wurden, waren tlw. in desolaten Zustand und Restaurants existieren oft nicht mehr. Das erste Mal das wir mit dem Lonely Planet so schlechte Erfahrungen gemacht haben!
  • Wir hatten kaum Magenprobleme in den 5 Wochen als wir in Thailand waren, obwohl wir alles assen was uns anmachte.

Gesamtkosten

14,80 Euro pro Person und Tag

Unsere Art in Thailand zu reisen:

  • 12 Übernachtungen in fast immer schönen Guesthouses/Hotels/Resorts (davon 5 Übernachtungen auf Ko Tao)
  • 2 Übernachtungen auf der Fähre
  • 24 Übernachtungen im Zelt
  • Fast täglich in einem Lokal gegessen
  • Auf Ko Tao und Ko Lanta haben wir’s uns gut gehen lassen (viele Fruitshake’s, Pancake’s und anderes „westliches Essen“ … und zwar zu Touristenpreisen)
  • Wir verhandelten über den Preis nur wenn er übertrieben hoch angesetzt wurde.
  • Exkl. Tauchkurs (Open Water Diver, 250 Euro pro Person)
  • In Thailand haben wir für’s Geld wie Könige gelebt…